Regina

Lange Zeit gab es zwei „Reginas“ in der SKCN. Der Schokker „Regina“ gehörte zu Heinz; um den Verlust dieses feinen Menschen mußten wir Anfang 2016 trauern. Ein würdiger Nachruf findet sich bei den Freunden des Gaffelriggs.

Heinz war mit ihr wochenlang am Stück unterwegs, und legendär sind seine Ausflüge mit der Gaffelszene, etwa der nach Ribe. Die Flensburger Rum-Regatta (mit dem Preis für den Zweitschnellsten) war fester Bestandteil des Jahreskreises. Mit dem Wunsch, sich über Erfahrungen und Sehnsuchtsorte der Wattenfahrt auszutauschen, war man bei ihm als Plattbodenfahrer richtig. In Haren (Ems) gebürtig, sah er nicht nur so aus, er war auch tatsächlich der letzte Seefahrer des Vereins.

Nun hat auch Heinz´ Schiff den Besitzer gewechselt, und es scheint in liebevolle Hände gekommen zu sein. Mit der Wattenfahrt als auch mit Ribe kennen sich die neuen Eigner Silvia und Jens aus, wie der Jollenkreuzer-Trip zum Limfjord beweist.

Sie schreibt:

Die Regina ist sicher im neuen Heimathafen Schlüttsiel und nun im Winterlager bei uns zu Hause vor der Werkstatt angekommen. Nachdem wir sie mit 110m Tau von Fa. Toplicht – Heinz mit seiner Regina war dort einschlägig bekannt und die Belegschaft hatte viel zu erzählen – neu aufgeriggt hatten, sind wir dann nach einer werkreichen Nacht in aller Frühe in Richtung Sperrwerk zur Elbe getuckert. Bei Toplicht haben wir auch erfahren, dass der gemütliche Ofen mit Diesel läuft und der Kocher mit Spiritus. Ein tolles Boot, die Regina, mit vielen Geschichten, wie unser Jollenkreuzer mona Lisa, mit dem wir in zwei Jahren das hundertjährige Jubiläum in Topzustand feiern können und alle Vorbesitzer kennen.

Wie ein Puzzle fanden alle Teile auf der Regina ihren Platz. Wir hatten sogar das Glück, bei absoluter Windstille in euerem Hafen alle Segel anzuschlagen und einmal vorzuheissen. Es war ein wunderbares Abenteuer. Nach einigen Mann-über-Bord-Übungen in der Elbe sind wir dann mit dem Strom Richtung Nordsee motort und haben einen wunderschönen Schlenker übers Dwarsloch gemacht.

Als die Strömung kenterte und vier Knoten Strom und Wind gegenan liefen, haben wir abends in der Pagensander Nebenelbe geankert. Zum Sonnenaufgang ab in Richtung Büsum und endlich Segel setzen. Mit Klüver fast kein Druck am Ruder und sie läuft einfach geradeaus, ein tolles Boot, das war Liebe auf den ersten Blick, und so wird es wohl bleiben. Helgoland querab und abends noch auf Hooge festgemacht, alles bei traumhaften Wetter! Ein Glück, wie man es kaum beschreiben kann!

Am nächsten Tag ab nach Schlüttsiel, zwischen Langeness und Gröde trockenfallen, das Watt geniessen und abends großes Fest mit unseren Seglerkameraden, die uns schon entgegengesegelt waren. Am Wochenende mit unseren Kindern und Enkel los nach Föhr, wo mein Mann Jens herkommt. In der Woche darauf die 22er-Festmacher mit Ruckdämpfern und Polyrohren an unseren zum Glück frisch eingespülten Pfählen festgemacht, und drei Tage mit Sturm aus Südwest auf Regina verbracht. Am letzten Wochenende war nun Stegabbau und Kranen dran. Einen Tag zuvor hatten wir noch den perfekten Trailer gefunden, sonst hätten wir uns noch ein paar Wochen auf Föhr hinlegen müssen.

Ich schicke ein paar Fotos, weil es in eurem Club vielleicht doch den einen oder anderen interessiert, wo Regina verblieben ist. Wir würden uns freuen, wenn ihr uns kontaktiert, falls ihr mal in der Nordsee seid oder in Flensburg. Kameradschaftliche Grüße aus dem Norden!